Erfolgsprojekt Salzburg
Das historische Zentrum von Salzburg gehört nicht umsonst zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit seinen Klöstern, Bürgerhäusern und verwinkelten Gassen ist der Stadtkern ein Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt. Bis vor zehn Jahren fiel die Innenstadt aber vor allem durch ihren Fahrzeugverkehr auf: „Wir haben zwar eine Fußgängerzone eingerichtet, aber viele Autofahrer haben die Fahrverbote ignoriert“, erklärt Christian Morgner vom Verkehrs- und Straßenrechtsamt der Stadt Salzburg. „Unseren Zählungen nach hatten wir pro Tag 300 nicht berechtigte Fahrzeuge in der Altstadt. Sie haben unsere historischen Plätze und Straßen zugeparkt und die Anwohner und Touristen behindert. Deshalb haben wir 2009 ein Projekt ausgeschrieben, um den Verkehr mit Pollern auf die berechtigten Fahrzeuge zu begrenzen.“
Siemens wurde als Planungspartner schon frühzeitig eingebunden: „Unser Wissen über die Stadt Salzburg in Kombination mit unserem technischen Know-how war gerade in der Anfangsphase sehr wichtig“, hebt Uwe Tilzen, Leitung Gebäudetechnik Salzburg bei Siemens Österreich, hervor. „Wir konnten schnell die optimalen Plätze bestimmen, an denen es Sinn macht, Poller aufzustellen.“ Insgesamt 36 Verkehrspoller wurden an 14 Zufahrten zum historischen Zentrum geplant. Um den Verkehr wirksam auf die berechtigten Benutzer zu reduzieren, beschränkten die Projektpartner die Zufahrt für den Lieferverkehr auf die Morgenstunden. Fiaker, Taxis und Bewohner der Altstadt erhielten insgesamt 3500 Fernbedienungen, mit denen sie die Zufahrten individuell öffnen können.
Die Poller selbst wurden von FAAC geliefert. Die automatischen Verkehrspoller lassen sich innerhalb weniger Sekunden ein- und ausfahren und ermöglichen damit eine schnelle Zufahrt für die Benutzer, der leise Betrieb reduziert auch die Lärmbelästigung für die Nachbarn. „Mit unseren Poller-Anlagen können wir Städten sehr gute Lösungen für die Verkehrssteuerung anbieten“, erläutert Thomas Vogel, Geschäftsführer der FAAC GmbH. „Die Poller fügen sich in die Umgebung ein, ohne dass wir das architektonische Gesamtbild beeinträchtigen. Das war in Salzburg mit dem historischen Stadtkern ausschlaggebend.“
Dass die Partnerschaft zwischen FAAC, Siemens Österreich und der Stadt Salzburg mittlerweile 10 Jahre besteht, liegt an der permanenten Betriebsbereitschaft der Poller und ihrer Steuerung. Als Poller-Hersteller garantiert FAAC die langfristige und schnelle Verfügbarkeit aller Ersatzteile. Siemens als Wartungs- und Service-Partner der Stadt Salzburg bietet einen Sofortservice innerhalb einer Stunde. „Dazu wurde sogar ein eigenes „Pollermobil“ entwickelt, das alle erforderlichen Ersatzteile an Bord hat.“, berichtet Siemens-Ingenieur Alexander Kerschbaumer.
Wichtig für die Stadt Salzburg ist, dass die Poller von den Anwohnern und Gewerbetreibenden gut angenommen werden. Anfangs gab es Bedenken, dass das alles nicht funktioniere und die Bürgerrechte eingeschränkt würden. In den vergangenen zehn Jahren hat sich diese Einstellung aber grundlegend gewandelt, erklärt Christian Morgner: „Heute rufen die Leute bei der Stadt an und fragen, wann die Poller wieder geschlossen werden, damit nicht zu viele illegale Fahrzeuge in der Fußgängerzone unterwegs sind.“
Zum 10-jährigen Jubiläum zieht Thomas Vogel stolz ein positives Fazit: „Salzburg ist für uns ein Referenzprojekt, das wir international vorweisen können. Nicht nur wegen unserer Poller, sondern vor allem wegen der langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Stadt Salzburg und mit Siemens Österreich. Mit den richtigen Partnern können Städte einen guten Ausgleich zwischen den Interessen von Anwohnern, Gewerbetreibenden und Verkehrsteilnehmern schaffen und die Innenstädte deutlich lebenswerter machen. Und für unsere Servicepartner ergeben sich langfristige Partnerschaften mit den Kommunen.“